„Für den ganzen Körper“

Bei Chung-Gun Hammersbach wird der koreanische Kampfsport Taekwondo trainiert

HAMMERSBACH • Chung-Gun nennt sich der Hammersbacher Kampfsportverein, der seit vielen Jahren Kinder und Erwachsene in die Kunst des Taekwondo einweiht. Der Kampfsportstil ist präzise und blitzschnell. Anstatt Kraft werden Körperbeherrschung und innere Ruhe trainiert, um die ganze Aufmerksamkeit auf den einen entscheidenden Moment zu fokussieren. Ein spektakulärer Sport für den ganzen Körper.

Im Interview mit unserer Zeitung erklärt Pressesprecher Andreas Hamfler, was den Kampfsport auszeichnet und warum man ihn nur unter Aufsicht von Trainern erlernen sollte.

Was ist Taekwondo?
„Taekwondo ist eine Kampfsportart, die ursprünglich aus Korea stammt und sich aus dem japanischen Karate entwickelt hat. Seit den späten 60er und 70er Jahren hat der Sport vor allem durch Kampfsport-Ikonen wie Bruce Lee oder Chuck Norris an Popularität und Einfluss gewonnen. Im Taekwondo dominieren Fußtechniken stark gegenüber Schlagtechniken. Gerade bei Wettkämpfen und dem olympischen Taekwondo ist der Sport durch elektronische Trefferwesten und Helme teilweise sehr technisch geworden. Weiterhin gibt es den sogenannten ‚Formenlauf‘ sowie Selbstverteidigung und Theorie, welche die Grundlagen der Kampfsportlehre und koreanische Begriffe beinhaltet.“

Für wen ist der Sport etwas?
„An sich ist Taekwondo für jeden etwas. Ideal, um als Kind anzufangen, aber auch in gesetzterem Alter noch ein Sport, bei dem man selbst bestimmen kann, wie weit man gehen kann und wie sehr man sich verausgaben will. Der Einstieg findet in unserem Verein sehr behutsam statt. Zunächst einmal werden Basics wie verschiedene Standtechniken und einzelne Bewegungsabläufe vermittelt, bevor es an die Kick-Techniken und komplexere Bewegungsfolgen geht. Taekwondo hat unglaubliches Potenzial, sodass es gleichzeitig enorm wichtig ist, den Anweisungen der Trainer zu folgen, um Schäden für sich und andere zu vermeiden.“

Kann man Taekwondo nur im Verein ausüben?
„In der Regel trainiert und kämpft man beim Taekwondo unter Anleitung eines Trainers mit Partnern, die man im Vereinstraining natürlich eher findet, als ‚für sich allein‘. Bei der Vielzahl an Möglichkeiten ist es wichtig, durch einen erfahrenen Taekwondoin angeleitet zu werden, um die Techniken korrekt zu lernen und zu beherrschen und sich nicht zu verletzen. Ebenso lassen sich Selbstverteidigungstechniken natürlich nur mit einem ‚Angreifer‘ üben.“

Was unterscheidet Taekwondo von anderen Kampfsportarten?
„Taekwondo ist Training für den ganzen Körper. Der Kampfstil selbst ist durch Fuß- und Beintechniken dominiert und beinhaltet spektakuläre Sprungtechniken. Man kann den Kampfstil gut mit Fechten vergleichen, wo die Kämpfer taktieren, um dann blitzschnell vorzustoßen und nur sehr kurzen Körperkontakt haben.“

Was bietet Ihr Verein seinen Mitgliedern?
„Dank 13 sehr engagierter Trainer bieten wir an sechs Tagen die Woche die Möglichkeit, in verschiedenen Gruppen zu trainieren. Von der normalen Breitensportgruppe bis hin zum Kampfgruppentraining, unterteilt nach Alter, von Kindern bis zu Erwachsenen.
Wer möchte, kann hier jeden Monat sechsmal die Woche trainieren und sich dabei vollkommen verausgaben. Für wen zum Beispiel Laufen und Ausdauersport nichts sind, weil er es nicht mag, monoton Kilometer für Kilometer herunterzuspulen, der ist hier genau richtig. Das Training ist abwechslungsreich und dennoch auf den Moment fokussiert. Außerdem bietet der Verein die Möglichkeit, Gürtelprüfungen mit den sogenannten ‚Bruchtests‘ – also die Entwicklung vom weißen bis zum braun/schwarzen Gürtel – zu absolvieren und somit dem Aktiven auch einen Anreiz zur sichtbaren Weiterentwicklung zu bieten.
Weiterhin ist das Kampfteam sehr aktiv und nimmt regelmäßig an regionalen, wie bundesweiten Wettkämpfen teil.“

Quelle: Mike Bender (HA) „Für den ganzen Körper“, Hanauer Anzeiger vom Freitag, 17 März 2017, S. 42,43
Fotos: Bender (11) / robert/Fotolia.com

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