Taekwondo-Urgestein Cornelia Baus verabschiedet sich von der TKD-Bühne

Wer sich ein klein wenig mit der Geschichte des Taekwondo in Deutschland befasst (hat), kommt am Namen „Baus“ nicht vorbei.
Das Ehepaar Manfred und Cornelia Baus war Ende der 1970er Jahre maßgeblich an der Etablierung des koreanischen Kampfsports in Deutschland beteiligt und beide gründeten 1977 den Chung-Gun Hammersbach.

Nachdem sich Manfred bereits vor einigen Jahren aus dem aktiven Geschehen zurückgezogen hatte, blieb Cornelia ihrem Verein noch bis Ende August 2019 als Trainerin und Prüferin erhalten.

Dass der Einfluss einer Kampfsport-vermittelnden Person auf Schüler und Praktizierende unglaublich groß sein kann, erkennt man allein daran, wie viele aus dieser Schule heraus über viele Jahre ihres Lebens diesen Sport ausübten, als Trainer, Kämpfer, oder einfach Trainingspartner für andere, selbst Teil des großen Ganzen wurden und somit den Einfluss und die Tugenden des TKD weitertrugen und streuten.

Bis zum Schluss war Cornelia für ihre „straighte“ Art und ihre abwechslungsreichen und schnell getakteten  Trainings nach alter Schule bekannt, die aber auch in der Gegenwart noch immer das Zeug dazu hatten, jeden zum Schwitzen und an die persönlichen Grenzen zu bringen.

Die -buchstäblich- jahrzehntelange Erfahrung konnte man im flüssigen Trainingsablauf ebenso spüren, wie man auch vor einem korrigierenden „Anpfiff“ nicht gefeit war, wenn man meinte, man bekäme bei ihren Prüfungen den nächsten Gurtgrad geschenkt. Eben nicht!

Aber auch das war die „alte Schule“: die Mischung aus angemessener Härte, um die Taekwondoin an die eigenen Grenzen zu führen und das richtige Maß an Rücksicht, wenn es dann mal wirklich nicht mehr ging.

Es hat mit Sicherheit so manchen vor dem Aufgeben bewahrt und dafür gesorgt, dass manche Flinte gar nicht erst ins Korn geworfen und so mancher innerer Schweinehund damit erlegt wurde. Danke, dafür!

Aber da jedes „Ding“ eben seine Zeit hat, sah Cornelia den richtigen Zeitpunkt gekommen, sich peu à peu aus dem „Geschäft“ zurück zu ziehen und das mittlerweile stattliche Gewächs, welches sie 1977 mit Manfred einst gepflanzt hatte, nun komplett von anderen begärtnern zu lassen.

Am letzten Montag des August 2019 war es dann schließlich soweit und Cornelia hielt ihr letztes Training im Dojang der Astrid Lindgren-Schule in Hammersbach.

Der 1. Vorsitzende Michael Brückner, sowie der sportliche Leiter Großmeister Thomas Schwabe bedankten sich ganz herzlich bei Cornelia für ihre Verdienste um den Verein und ihren unermüdlichen Einsatz im Laufe der Jahre, der all das erst ermöglicht hatte, um sie dann schließlich in den nächsten Taekwondo-freien Lebensabschnitt entschwinden zu lassen.

Und noch ein paar Worte direkt an die scheidende Meisterin:

Der gesamte Chung-Gun Hammersbach wünscht Dir, liebe Cornelia alles, alles erdenklich Gute, Gesundheit und ein langes, erfülltes Leben und möchte sich noch einmal tief vor Deiner Lebensleistung und Deinen Verdiensten um den Verein und das Taekwondo in Deutschland verbeugen und Dir den größten Respekt zollen.

Mach es gut und vielen Dank für alles, Gyosa Nim Cornelia!

***TAE KWON DO***

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